Staufersaga-Krippe an der Johanniskirche

        von Ute Meinke

Staufersaga-Verein (ssv). Im Schein der allabendlichen Beleuchtung wird die Staufersaga-Krippe vor dem Chor der Johanniskirche einmal mehr sichtbar. Der Spaziergänger wird unweigerlich langsamer gehen, vielleicht sogar stehen bleiben und die Krippe näher anschauen.

Mittendrin liegt das Jesus-Kind in der Krippe, schützend umgeben von Maria und Josef. Ein Hirte mit seinen Schafen verneigt sich und die Heiligen drei Könige befinden sich auf dem Weg zur Anbetung. Gerade in diesen Zeiten steht eine Krippe symbolisch für den Zusammenhalt der Familie und für Frieden. Auch andere Gedanken manifestieren sich, wie zum Beispiel die Suche vieler Menschen weltweit nach einem sicheren Lebensraum und nach einer Zukunft ohne Krieg, Verfolgung und Hungersnot. Eine Krippe als Hoffnungsträger, das könnte auch die Botschaft sein.

Die Darstellung der Weihnachts-Geschichte, die Geburt Christi, soll es bereits im Mittelalter, um 1223 gegeben haben. Der heilige Franz von Assisi errichtete laut Überlieferung eine Krippe mit lebenden Tieren in Greccio in den Umbrischen Bergen. Der Staufer-König und –Kaiser Friedrich II. ließ zu dem Zeitpunkt eine Universität in Neapel errichten und entwickelte an seinem Hof ein Zentrum für Dichtung und Wissenschaft. Der Kreis schließt sich hier für den Staufersaga Verein, der sich zur Aufgabe gemacht hat, die staufische Geschichte am Leben zu erhalten. Die Erzählung der Weihnachts-Krippe kann als Zeichen der Sinnhaftigkeit inmitten einer zum Teil durcheinander geratenen Welt verstanden werden. Die Holzkrippe wurde in eigener Handarbeit hergestellt. Die Idee dazu hatte vor längerer Zeit Gundi Mertens, stellvertretende Vorsitzende des Staufersaga Vereins. Zusammen mit Josef Stampfer, Gruppenleiter der Zimmermanns-Zunft, wurde eine Realisierung besprochen und dann zielstrebig angegangen. Es bedurfte mehrerer Entwürfe, bis die geeignete Größe und die Formen der Figuren gefunden waren. Bevor es an das Holz-Ausschneiden ging, wurden alle Figuren maßgetreu auf Papier aufgezeichnet und am Boden ausgelegt. Nach diesem Vorgang hatte man das Gesamtwerk vor Augen und das Krippen-Dach konnte bemessen werden. Der nächste Arbeitsschritt von Josef Stampfer war das Übertragen der Papier-Skizzen auf Holz. In der Folge übernahm Rolf Friedl, ebenfalls von der Zimmermanns-Zunft, die akribische Feinarbeit, alle Figuren mit einer Spezialmaschine auszuschneiden und gekonnt die nötige Hand-Feinarbeit zu leisten.

Den Figuren aus Holz ein Gesicht und eine Struktur zu geben waren die letzten Schritte in der Entstehung der Staufersaga-Weihnachtskrippe. Dieser allerletzte "Strich" wurde den Krippen-Figuren mittels eines heißen Lötkolbens im wahrsten Sinn des Wortes eingebrannt. Zum ursprünglich vorgesehenen Gmünder Weihnachtsmarkt wurde die Krippe liebevoll aufwendig an geplanter Stelle aufgebaut. Nach einem Umbau darf sie nun glücklicher Weise am Chor der Johanniskirche, zum Marktplatz schauend, stehen. Ein positives Zeichen dafür, das alles seinen Sinn hat.

Bildunterschrift von links:
Josef Stampfer, Rolf Friedel, Gundi Mertens und Alexander Koller.

Zurück