Hauptversammlung im Kulturzentrum Prediger im Festsaal

       

Zur ersten Hauptversammlung des Vereins Staufersaga e.V. am Mittwoch, 17. April, war der Festsaal des Kulturzentrums Prediger fast voll belegt. Eingeladen waren Vereinsmitglieder sowie Mitwirkende der Staufersaga 2012. Der Vereinsvorsitzende Richard Arnold führte durch die Tagesordnungspunkte mit vielen Informationen. Vergangenes wurde berichtet, aber auch künftige Aktivitäten wurde besprochen, wie zum Beispiel die Teilnahme an der Landesgartenschau 2014 mit der Barockwoche vom 26. Juni bis 4. Juli 2014 sowie ein zehntägiges Stauferlager mit Stauferzug vom 5. bis 14. September 2014.  Die Barockwoche mit Theateraufführungen, Tänzen, Musik, einem Lichterfest endet mit einer barocken Inszenierung mit Begleitung der Philharmonie und anschließendem barocken Feuerwerk. Für 2015 ist die Wiederaufführung der Staufersaga geplant. Damit soll das historische Erbe gepflegt und Gmünd als älteste Stauferstadt in Erinnerung bleiben.

Seit der Vereinsgründung am 11. Juni 2012 steht der Verein auf eigenen Beinen und stemmt die Belange, Wünsche und Verbesserungsvorschläge der Vereinsmitglieder und managt Eventanfragen aller Art. Größere Auftritte gab es beim Landesfestumzug in Donaueschingen, der Fahnenübergabe in Nagold, auf der CMT in Stuttgart und beim Tag der offenen Tür der Rüstmeisterei in Straßdorf. Unvergesslich auch der Weihnachtsmarkt und die staufische Andacht.

Aktuell gibt es 42 Gruppierungen, unter anderem die Gewandmeisterei, Rüstmeisterei, Requisite, Orga-Team, Musik & Gesang, Pfeil & Schwert, Spielvolk, Handwerk, Reiter, Film-Team. In den jeweiligen Gruppen gibt es viele Aktivitäten, auch steht die Weiterbildung im Vordergrund, um den  Anforderungen gerecht zu werden. Eindrucksvoll wurden zu einzelnen Bereichen Berichte abgegeben, so zum Beispiel Matthias Ihnen für die Tannhäuser-Gruppe über die monatlichen Treffen sowie ein für die Landesgartenschau geplantes Theaterstück zur Entstehungsgeschichte von Schwäbisch Gmünd „Von der Siedlung zur Stadt“. Die 35 Tänzerinnen und Tänzer in der historischen Tanzgruppe und Magdalene und Ralf Gärtner proben wöchentlich seit zweieinhalb Jahren mit großer Begeisterung. Mit Auftritten im süddeutschen Raum machte sich die Tanzgruppe einen Namen, auf Workshops werden neue Choreographien, auch im Barockstil, einstudiert für die Landesgartenschau 2014.

Die Fahnenschwinger trainieren laut Michael Slonek ebenfalls wöchentlich und haben wie andere Gruppierungen sehr viele Anfragen für Auftritte. In der Jugendgruppe sind derzeit 13 Mädchen und Jungs im Alter von sechs bis 14 Jahren, die mit Begeisterung dabei sind. Das Gleiche gilt auch bei den Schwertkämpfern und Bogenschützen mit fast 80 Aktiven. Axel Mayer meinte, „es muss Spaß machen, dann gelingt alles“. Die Youngsters um Mark Wamsler haben einen sehr großen Zulauf.

Die Rüstmeisterei ist laut Frank Stühle „Dach für alle kämpfenden und handwerklichen Gruppen der Staufersaga“. Ihr erstes Domizil am Güterbahnhof mussten sie verlassen und im November nach Straßdorf umziehen. Dort bauten sie während des Winters aus einer Ruine einen neuen Standort mit sehr viel Eigenleistung und Unterstützung von örtlichen Firmen auf. Eine beachtliche Leistung der Akteure, die großes Lob fand. Eine funktionierende Werkstatt soll aufgebaut werden, Maschinen-, Werkzeug- und Gerätespenden sind willkommen. Die Wagenbauer um Heinz Stegmaier hatten für die Staufersaga die größeren Wagen unter freiem Himmel gebaut, durch Starkregen wurde einiges vernichtet. Nach den Aufführungen musste mit Herzblut manches vernichtet werden, weil es keine Lagermöglichkeit gab. Ein großer Wunsch wäre eine Halle zum Bauen und Lagern. Die Schmiede-Gruppe hat die Arbeit mit Kindern zum Schwerpunktthema gemacht, so Jürgen Musch. Aber auch Fremdaufträge werden entgegengenommen, zudem ist angedacht, Schmieden für Frauen anzubieten.

Das Herzstück im Verein Staufersaga ist die Gewandmeisterei mit ihren 14 Untergruppen. Christine Zorniger berichtete über die Arbeiten der Reichsinsignien-Gruppe und deren akribische Arbeit am Krönungsmantel. Die Palme ist ausgestickt, nun sind Löwe und Kamel dran. Millimeterweise arbeitet man sich voran. Für die Krönungshandschuhe wurden extra Stoffe gewebt. Die Schnittgruppe hat damit angefangen, Schnitte für die Barockgewänder herzustellen, die Nähabteilung ist dabei, ein Muster der  Barockgewandung zu fertigen. Ein neues Gewandungsteam wurde gegründet, die letzten noch ausstehenden Gewänder werden zurückgeführt. Die Hutmacher, Lederwerkstatt und Strickgruppe erstellen derzeit Produkte, die zum Verkauf angeboten werden sollen.

Das Orga-Team mit circa 60 Ehrenamtlichen stemmt weiterhin alle organisatorischen Herausforderungen. Ihr Einsatz wird bei der Landesgartenschau sowie der Wiederaufführung der Staufersaga in 2015 verstärkt gefragt sein. Für das Catering ist Helga Beisswenger zuständig, die dies immer zuverlässig und mit großem Einsatz bewältigt. Josef Stampfer berichtete über die Herstellung von Groß- und Kleinrequisiten.

Die Bäckerzunft besichtigte u.a. die Bäckerei Berroth,. die Nonnengruppe trifft sich regelmäßig, die Hübschlerinnen üben für die Barockwoche Tänze ein und werden im Wäscherschloss und beim Staufermarkt im Kloster Lorch auftreten. Die Wald- und Jagdgruppe mit 45 Personen veranstaltet regelmäßig Stammtische. 5 Musikgruppen gibt es derzeit in der Gruppe Musik und Gesang unter dem Dach der Musikschule. Für das Filmteam teilte Richard Arnold mit, dass zurzeit eine DVD über die Staufersaga von David Spiller und seinem Team nach den Vorgaben von Stephan Kirchenbauer zusammengestellt wird. Diese soll beim Stadtfest verkauft werden.

Alle Gruppierungen sind sehr engagiert und profitieren untereinander. Mit großem Ehrenamt und körperlichen Einsatz wächst der Verein. Richard Arnold bedankte sich bei allen ehrenamtlich Tätigen, für Schwäbisch Gmünd sei dies ein sehr großes Potential.

Derzeit entsteht in der Grät ein von Hans Kloss gezeichnetes Rundbild über die Staufersaga, auf dem alle Mitwirkenden abgebildet sind. Das sind über 1.200 Personen,. Dem Meister kann jederzeit, kann auch während der Landesgartenschau, bei seiner Arbeit über die Schulter geschaut werden. Ein weiteres Meisterwerk ist die Herstellung eines Replikates der Reichskrone. Hier wurden sehr viele Nachforschungen angestellt. Richard Arnold: „Die Kopie ist letztlich originaler wie das Original.“

Gundi Mertens erläuterte noch kurz die Pläne für die Mitwirkung des Staufersaga-Vereins beim diesjährigen Weihnachtsmarkt sowie die Gestaltung der Andacht am 17. Dezember in der Johanniskirche. Carolin Kraut gab einen kurzen Einblick in die Pläne zur Barockwoche. Gerald Mies stellte anhand einer Dokumentation die Pläne für das 10tägige Stauferlager vor. Bei einer durchgeführten Ideensammlung kamen tolle Vorschläge zusammen, viele Aktionen wie Ritterturniere, Schwertkämpfe, Zunfttage, Workshops, Rittermahl sind geplant. Am letzten Tag soll ein Stauferzug durchgeführt werden. Danach sind es dann noch 285 Tage bis zur Wiederaufführung der Staufersaga.

Schatzmeister Steffen Alt erläuterte die Umsätze, Kassenprüfer Alexander Koller empfahl die Entlastung. Die von Professor Hubert Herkommer durchgeführte Entlastung des Vorstands erfolgte einstimmig.

Zum Schluss der Versammlung erklärte Richard Arnold, dass es am 16.10.2013 eine außerordentliche Hauptversammlung zwecks einer Satzungsanpassung geben wird. Bei der Gründung des Vereins wurden alle Vorstandsmitglieder auf zwei Jahre gewählt. Dies ist mit Hinblick auf die geplante Wiederaufführung der Staufersaga in 2015 nicht unproblematisch. Ein Satzungskommission wird eingesetzt, die Gruppierungen nochmals gefragt. Eine Änderung der Satzung ist nur durch die Hauptversammlung möglich. Abschließend bedankte er sich bei allen Anwesenden für den harmonischen Ablauf der Versammlung.

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